Beim Saisonfinale des Yamaha R7 Cup 2023 kam es in Assen zum Showdown zwischen den Meisterschaftsrivalen Michel-Caspar Wieth und Valentin Folger. Die beiden trennte vor dem Finalrennen lediglich ein Punkt, sodass die Devise lautete: „Alles oder nichts“. Folger gewann das Rennen mit souveränem Vorsprung und schnappte sich damit auch den Gesamtsieg.
Der 22-jährige Bayer des Teams MS Motorshop powered by Dieter Briese setzte damit seiner bis dahin bereits überaus erfolgreichen Saison die Krone auf. Denn neben sämtlichen fünf Pole-Positions sicherte sich „Vale“ die Doppelsiege am Sachsenring, in Schleiz und in Assen. Lediglich ein Sturz in Oschersleben trübt die Erfolgsstatistik des Yamaha-Fahrers.
Vale, Glückwunsch zum Meistertitel! Wie fasst du deine Saison im Yamaha R7 Cup zusammen?
Mit Ausnahme des Rennens in Oschersleben war es eine nahezu perfekte Saison. Denn dank meines Fahrwerksmechanikers Michael Schloss haben wir auf jeder Strecke das perfekte Set-up gefunden. Wir haben während der Trainingssitzungen immer viel ausprobiert, was sich in den Rennen letztlich ausgezahlt hat.
Was war dein Saisonhighlight?
Eigentlich war jedes Wochenende ein Highlight. Aber die Doppelsiege am Sachsenring, in Schleiz und in Assen waren natürlich besonders schön. Mein persönliches Highlight war das Wochenende am Red Bull Ring, weil dort mein Cousin Jonas [Folger] vor Ort war, der mir mit Rat und Tat zur Seite stand.
Wie hast du es geschafft, dich nach dem Rennsturz in Oschersleben zurückzukämpfen?
Der Sturz in Oschersleben war fatal, da ein Nuller immer schmerzt. Ich habe aber das Glück, dank meiner Mentaltrainerin Ruth Liehr auf solche Situationen sehr gut vorbereitet zu sein. Ich habe nicht einmal den Mut verloren, sondern bin fokussiert geblieben. Denn bevor man Meister werden will, muss man einer sein. Und so muss man auch die schwierigen Situationen meistern.
Mit welcher Strategie bist du in das meisterschaftsentscheidende Wochenende gegangen?
Immer wenn ich mir eine besondere Strategie ausdenke, dann funktioniert das meist nicht gut. Ich habe versucht, nur auf mich selbst zu schauen und das Beste aus mir herauszuholen.
Wie hast du den Meisterschaftsgewinn gefeiert?
Wir haben im kleinen Kreis ein Bier getrunken. Aber so richtig feiern konnten wir noch nicht, da ich am Montagmorgen direkt wieder auf Arbeit gegangen bin. Daher steht die große Meisterschaft noch aus.
Welche Eigenschaften braucht es, um ein Champion werden?
Das Wichtigste sind Konstanz und der Glaube an dich selbst. Ich war das gesamte Jahr überzeugt, dass ich es schaffen. Daher bin ich in jedes Rennen perfekt vorbereitet gegangen.
Welche Stärke hat dich in diesem Jahr besonders vorangebracht?
Die größte Steigerung war, dass ich alle meine schnellsten Runden allein und gleich in der zweiten oder dritten Runde gefahren bin. Das haben wir im Winter oft trainiert. Ich bin keine einzige Quali-Bestzeit mit Windschatten gefahren. Darauf bin ich wirklich stolz.
Welche Chancen rechnest du dir beim Yamaha R7 Superfinale in Aragón aus?
Auch dort glaube ich an mich. Die Konkurrenz aus Italien, Spanien oder auch Frankreich wird sehr stark sein, aber ich denke, dass wir Deutschen dort mithalten können. Mein Ziel sind die Top-10, aber nichts ist unmöglich.
Wo geht die Reise für dich in der Saison 2024 hin?
Grundsätzlich ist es mein Ziel, in die Supersport-Klasse aufzusteigen. Dort bin ich aktuell für alle Angebote offen.
Quelle: Yamaha Racing